Samstagmorgen, pünktlich 09:00 Uhr waren die Kameraden der Jugendfeuerwehr vor den Einsatzfahrzeugen angetreten, um in ihre bevorstehende 24-Stunden Schicht zu starten.
Wie bei dem großen Vorbild, der Berufsfeuerwehr, starten die Kinder ihre Schicht anlässlich des 7. Berufsfeuerwehrtages mit der Begrüßung und Einteilung.
Nach der Eröffnung gingen die Kinder und Jugendlichen zur Fahrzeugübernahme über. Hierbei werden die Einsatzfahrzeuge auf Vollständigkeit kontrolliert und die Geräte auf Funktion überprüft, damit bei einem Einsatz alles an Ort und Stelle ist, also nix schief gehen kann.
Nun, wo alles startklar und überprüft war, teilte sich die Mannschafft in 2 Gruppen und ging zur praktischen Ausbildung über. Eine Gruppe beschäftigte sich mit dem Thema „Erste Hilfe“. Hier wurde das Auffinden bewusstloser Personen sowie die Versorgung von Verletzten trainiert. Bei der anderen Gruppe ging es hoch hinaus. „Tragbare Leitern“ war das Ausbildungsthema und wurde theoretisch sowie praktisch ausführlich abgehandelt, bevor die Gruppen die Stationen tauschten.
Doch der erste Einsatz ließ nicht lange auf sich warten. So wurde der MTW zum einem First Responder Einsatz in den Döberkitzer Wald gerufen. Ein Waldarbeiter hatte sich dort bei Baumfällarbeiten mit der Kettensäge verletzt und musste erstversorgt werden. Da sich die Unglücksstelle tief im Wald befand, wurde die Besatzung des Gerätewagen-Logistik zu diesem Einsatz nachgefordert. So konnte der Patient nach der Erstversorgung mittels Schleifkorbtrage aus dem unwegsamen Gelände gerettet werden.
Nach dem erfolgreichen Einsatz konnte die Ausbildung fortgesetzt werden, bis die TSF W/Z Besatzung zu einem Verkehrsunfall alarmiert wurde. Ein Pkw war von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Die Insassen wurden bei dem Aufprall leicht verletzt und mussten betreut werden, außerdem galt es die Einsatzstelle zu sichern und auslaufende Betriebsmittel zu binden. Während dieser Maßnahmen ging das bunte Treiben im Feuerwehrhaus weiter. Die Ausbildung wurde fortgesetzt und natürlich stand die Mittagszubereitung auf dem Plan. So mussten gemeinsam Schnitzel geklopft und paniert, sowie die Pommes in ausreichender Menge zubereitet werden – ehe alle gemeinsam am Mittagstisch den Vormittag Revue passieren lassen konnten.
Doch die Ruhe währte nicht lang, noch in der Mittagspause wurde die gesamte Mannschaft zu einer vermissten Person alarmiert. Vor Ort wurden die Einsatzkräfte jeweils truppweise zur Suche im großen Waldgebiet eingesetzt, ehe die Vermisste schwer verletzt aufgefunden wurde. Aufgrund des unwegsamen Geländes und langem Weg zu den Einsatzfahrzeugen war bei der Rettung Teamwork und Durchhaltevermögen gefordert. Doch dies stellte für die Kinder kein Problem dar und so blieb im Anschluss sogar noch Zeit für eine kleine „Rest“—Mittagspause.
Nachdem die Energiespeicher der Kinder wieder aufgefüllt wurden, konnte der gemeinsame Dienstsport beginnen. Die körperliche Fitness ist genauso wichtig wie der richtige Umgang mit dem Strahlrohr. So verlegte die gesamte Mannschaft nach Bolbritz und begann mit einer ausführlichen Aufwärmung, bevor im Anschluss die bessere Volleyballmannschaft ausgespielt wurde. Unterbrechung fand das Spiel allerdings, als die Funkmelder zum Alarm riefen. „Containerbrand in Niederuhna“ war gemeldet. Diesen Einsatz übernahm die Besatzung vom TSF W/Z und konnte vor Ort das Feuer mit 2 Rohren zügig liquidieren. Nachdem die Schläuche wieder verstaut waren, konnten die Feuerwehrmänner aufs Volleyballfeld zurückkehren. Während des spannenden Finales musste die Partie allerdings erneut unterbrochen werden. „Hilflose Person auf Wasser“ lautete die Alarmmeldung für MTW und GW-L. Auf dem Temritzer Teich war eine Person mit ihrem Schlauchboot in Seenot geraten und konnte nicht von allein wieder ans Ufer gelangen. So wurde durch die Feuerwehr ein Schlauchboot zu Wasser gelassen und erst die Person und im Anschluss das sinkende Boot vom See gerettet.
Nach diesem aufregenden Einsatz trafen sich alle am Feuerwehrhaus wieder und übernahmen die Vorbereitungen für den gemeinsamen Elternabend. Bei diesem wurde den Eltern stolz berichtet, welche Einsätze schon gefahren wurde oder die Feuerwehrfahrzeuge präsentiert. Gerade als die letzte Bratwurst aufgegessen war, wurde der entspannte Abend durch die nächste Alarmierung gestört. Alle Fahrzeuge wurde zum Gefahrstoffaustritt ins Salzenforster Gewerbegebiet alarmiert. Vor Ort hatten Mitarbeiter ein Fass mit unbekannter Flüssigkeit gefunden. Zunächst mussten die Kinder die Sicherung der Einsatzstelle vornehmen, bevor in speziellen Chemieschutzanzügen das leckgeschlagene Fass verschlossen und im Anschluss geborgen wurde.
Gespannt wurden die Einsatzkräfte nach diesem Alarm von den Eltern empfangen und Fragen gelöchert, bevor der gemütliche Teil der Schicht eingeläutet wurde. Allerdings war an Nachtruhe nicht zu denken… Ein ausgelöster Heimrauchmelder in Bolbritz rief erneut die gesamte Mannschaft auf den Plan. Vor Ort wurde eine starke Verrauchung festgestellt. Nach Aufbau des Löschangriffs konnte die verrauchte Wohnung erkundet und glücklicherweise Entwarnung gegeben werden. Es handelte sich nur um angebranntes Essen. Nach Verfliegen der Aufregung, konnte nun die Nachtruhe eingeläutet werden – immer mit einem Ohr am Funkmeldeempfänger.
Dieser blieb die Nacht glücklicherweise ruhig. Erst um kurz nach 6 riss der grelle Alarmton die Feuerwehrmänner aus den Betten. „Gebäudebrand“ stand auf dem Alarmmonitor und forderte sofort die volle Konzentration aller Einsatzkräfte. Bei Eintreffen an der Einsatzstelle stand ein Gebäude in Vollbrand und musste mit 3 Rohren gelöscht werden.
Nach diesem turbulenten Start stand ein reichhaltiges Frühstück auf dem Plan, bevor die 24 Stunden Schicht erfolgreich beendet werden konnten. Für Nachwuchs und Betreuer gleichermaßen ging ein aufregendes und lehrreiches Wochenende zu Ende.
Ein besonderer Dank gilt allen Unterstützern und Helfern, welche diesen Berufsfeuerwehrtag überhaupt ermöglicht haben. Besonders möchten wir uns bei den Kameraden der Ortsfeuerwehr Kleinwelka und der Stadtjugendfeuerwehr Bautzen bedanken.